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18.04.2023 WBA - Startklar - REGA auf dem Radar?

Autor: Elias Fessler



Der vergangene Infoanlass der Rega war ein Erfolg. Michael Keller vom Gleitschirmclub Luzern GCL stellt im Hörsaal der Uni Luzern die beiden Rega Mitarbeiter Fabrizio Cerullo und Stefan Bucheli vor.


Es erstaunt nicht, dass die Rega an bergsport-intensiven Tagen bis zu 100 Einsätze pro Tag fliegt.

Mehrfach legt Fabrizio Cerullo zusätzlich zur bekannten Nummer 1414 die neue Rega-App ans Herz gelegt. Die Nummer 112 und 144 erfüllen ebenfalls ihren Zweck, machen jedoch den Umweg via Kantonspolizei resp. Ambulanz.


Mit der Wahl des Stanserhorns als Einsatzbeispiel mit zahlreichen Bilder aus der Zentralschweiz hilft Stefan Bucheli den rund 70 Anwesenden, einen persönlichen Bezug zum Thema zu gewinnen.

Zusätzlich zu der für Gleitschirmpiloten bekannten Hinderniskarte mit Objekten über 25m, arbeiten Sie mit der erweiterten Rega Hinderniskarte unter 25m. Diese wurde vom BAZL bis anhin nicht publiziert. Sie ist lediglich gebührenpflichtig via die Swiss Helicopter Association SHA zugänglich.


Das oberste Ziel der Rega ist ein reibungsloser, effizienter und kurzweiliger Einsatz. Dies umfasst in diesem Sinne auch eine Kollisionsvermeidung mit Gleitschirm, Drohne oder anderen Objekten. Mehrmals wird auf den begrenzten Sichtbereich aus dem Cockpit hingewiesen.


Der Downwash des Helis ist eine Gefahr für Piloten in der Nähe. Der Einflussbereich reicht von rund 50-100m ober und unterhalb des Rotors. Der Downwash ist auch der Grund warum auf eine direkte Seilrettung verzichtet und die Alpine Rettung aufgeboten wird.


Grundsätze der Rega für Piloten:

- Sichtbarkeit (Schirmfarbwahl)

- Abstand (gesunder Menschenverstand)

- Respekt (Sie müssen hier sein)

- Fly the Aircraft - IFR, VFR, Nachtflug


Weitere Take-Homes Messages für Piloten:

- Grundsätzlich den Weg fliegen der geplant ist. Also Gefahrengebiet in der geplanten Richtung verlassen.

- SHV Anleitung für Nachtflüge befolgen. Info an Rega.

- Kritische Landung oder Notlandung an Rega oder KaPo melden, dass alles in Ordnung ist.

- Rega darf immer auf Emmen und vertikal durch Nebel/Wolken fliegen.

- Ein Einsatz dauert zwischen 15-45min, je nach Verletzungsgrad (Reanimations- und Stabilisierungsnotwendigkeit).

- Wenn die Rega gelandet ist, kann theoretisch mit vernünftigem Abstand geflogen werden.

- Nur im Falle von Transport oder Hospitalisierung fallen Kosten an.

- Reduziertes Sichtfenster aus Cockpit.

- Wenn keine Hilfe benötigt wird, Nein-Zeichen mit den Armen geben (ein Arm diagonal nach oben, der andere diagonal nach unten gestreckt)

- Die Rega fliegt grundsätzlich in der Mitte des Tals. In Einsatznähe und beim Rekoflug wird davon abgewichen.


Der Anlass war ein voller Erfolg und hat uns eindrücklich aufgezeigt, wie die Rega funktioniert, wie sie uns wahrnimmt und wie es miteinander funktioniert. Im Nachgang durften wir dann den Abend gemütlich mit einem Drink und angeregten Diskussionen ausklingen lassen. Einen speziellen Dank nochmals an die Rega (Fabrizio und Stefan), die sich die Zeit für diese spannenden Einblicke genommen haben.

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