Autor: Beat Haas
Am strahlenden, aber sehr windigen Samstag, 3. Februar, trafen sich 10 GCL-er-Innen beim Aerosport Center in Dallenwil. Dort steht einer der zwei G-Force-Trainer der Schweiz.
Nach einem herzlichen Empfang mit Kaffee oder einem anderen Getränk führte Thomi Ineichen die Gruppe sorgfältig in die Funktion des Simulators ein. Die möglichen persönlichen Erkenntnisse und Ziele des Trainings wurden aufgezeigt. Dabei wurde auch die Frage des Lockouts (beginnende Bewusstlosigkeit) angesprochen.
Nach einer genauen Einweisung und Einstellung des eigenen Gurtzeugs begann für alle die Angewöhnungsrunde mit 1.5 g Belastung. Ein g entspricht der Beschleunigung, die durch die Schwerkraft, (Anziehungskraft der Erde) entsteht (9.81 m/s2) und wird hier als Fliehkraft im Simulator gemessen. In der ersten Runde wurde die Blicktechnik und die Körperhaltung bei einer Spirale simuliert sowie die richtige Ausleitung trainiert.
Vorweggenommen: Bei Gefahr eines Lockouts empfiehlt es sich rechtzeitig durch Ziehen der Gegenbremse die Rotationsgeschwindigkeit und somit die g-Belastung zu reduzieren und später mit dosiertem Nachlassen beider Bremsen in den Normalzustand zu kommen.
Ab der zweiten Runde wurde das Anti-G-Training, also die Pressatmung eingeführt und laufend angewendet.
Nun begann das Hochfahren von Runde zu Runde. Zuerst 2.5 g, dann 3.5 g, 4 g.
Die Jungs wurden immer draufgängerischer und spornten sich und die Ladies gegenseitig an, weitere Belastungen zu erforschen. Eigentlich war nun die zu erwartende Maximalbeschleunigung beim Gleitschirmfliegen erreicht. Aber die powervolle Gruppe wollte an die Grenzen kommen!
Nach dem feinen Mittagessen in der benachbarten Pizzeria ging es mit vollem Magen an die grossen Beschleunigungskräfte! (Hardcore?) Gemäss Thomi sei ein voller Magen kein Nachteil.
Auch der Vorstand des GCLs war gut vertreten durch Kevin und den Organisator Michael. Zwei Frauen, Lucie und Michelle liessen es sich auch nicht nehmen und hielten gut mit den ehrgeizigen Männern mit. Kaum hatte Roger die 4.5 g Runde gut überstanden purzelten die Rekorde mit dem Zauberwort: Meehhh!!
Michi 5g, Dani 6g, Lucie 5 g, Michelle 5.5 g. Alle konnten diese Belastungen aushalten, ohne das gefürchtete Lockout zu erfahren. Hingegen erlebten einige, dass das Farbsehen verloren ging (Gray-out), alles grau wurde und allenfalls sogar schwarz (Black-out), man sieht mit offenen Augen nichts mehr, da die Augen zuwenig durchblutet sind). Die korrekte Pressatmung schiebt diese Erscheinungen aber weiter weg, bis zu höheren Belastungen.
Nun wurde zudem getestet, ob man bei diesen Belastungen den Notschirm noch ziehen kann! Dani versuchte nach zwei Minuten mit der Belastung von 4.5 g den Notschirm mit s einem speziell präparierten Gurtzeug zu werfen: Klappte perfekt!
Michelle zog nach dem Erreichen von 6g beim Entlasten und Zurückfahren, bei etwa 4.5 g, ohne Probleme den Notschirmdummy. Bravo!
Auch Simon konnte nicht mehr gebremst werden und trainierte immer wieder in mehreren Durchgängen verschiedene Belastungen aus.
Nachdem Roger die maximale Beschleunigung des Simulators, also 7g, erreicht hatte, war die Rekordlatte gesteckt! Anschliessend gab es mehrere 7ner, ja auch Michelle war nicht zu bremsen! Der Abschluss fand dann noch mit steigender Belastung verkehrt (also rückwärts) eingehängt statt. Auch hier hat Roger mit 7g den Max-Rekord geholt. Bravo!
Im abschliessenden Debriefing mit Thomi konnte jeder seine persönlichen Eindrücke und Lernerlebnisse schildern. Für alle galt:
War eine sehr wertvolle Erfahrung, die eigenen Grenzen am Simulator gefahrlos erleben zu dürfen.
Pressatmung kennengelernt zu haben.
Anzeichen der körperlichen Grenzen frühzeitig erkennen zu können und somit rechtzeitig Gegensteuer geben zu können!
Thomi lobte die gute Teamarbeit und das kollegiale Verhalten und er würde sich freuen, wenn weitere GCLer-Innen an einem nächsten Training zu den gleichen reduzierten finanziellen Bedingungen teilnehmen würden (Bitte bei mkeller73@gmail.com melden).
Auch wir dankten Thomi am Schluss für die kompetente und sehr gut getaktete und begleitete Betreuung sehr.
War super mit dir!!! Vielleicht ein Andermal wieder :-) Bilder werden noch nachgeliefert !!!