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2019-10-12 Rollibock Trophy 2019

Auch dieses Jahr folgte eine kleine Gruppe von Hike and Fly begeisterten GCLer dem Ruf von Xandi, dem Organisatoren der Rollibock Trophy. Viele reisten schon am Freitag an, wo wir schon mal die Luft testeten und Chrigel Maurer am Abend bei seinem spannenden Vortrag zuhören konnten. Es folgte ein spätes Nachtessen und eine fast schon etwas frostige Nacht.

Am nächsten Morgen schälten wir uns dann doch etwas wiederwillig aus unseren warmen Schlafsäcken und genossen unser Frühstück. Ob Müesli oder Pasta – die Clubmitglieder zogen alle Register, um sich optimal auf die bevorstehenden Strapazen vorzubereiten.

Auch wenn das nicht meine erste Rollibock Trophy war, ich stapfte ungeduldig von einem Fuss auf den anderen und verfluchte mich innerlich, wieso ich nicht einfach den kürzeren, leichteren Run gewählt hatte. Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, dass der Tag für mich eine ganz besondere Wendung nehmen würde. Sobald der Startschuss ertönte, ging es los und wir rannten und marschierten dem ersten Anstieg entgegen. Nach der üblichen Anfangseuphorie wurde es dann streng und man bereute das vorabendliche Bier schon etwas. Aber Schritt für Schritt ging es dem Berg entgegen und wir konnten die wunderbare Walliser-Berglandschaft bei bestem Wetter und schönster herbstlicher Stimmung geniessen. Am Startplatz wurden wir dann noch mit Aufwind beglückt, was den Start dann auch massiv erleichterte. Einziger Unterschied zum normalen Fliegen war dann, dass wir möglichst schnell landen wollten, egal ob mit Wingover oder Abspiralen, alle Wege waren recht.

Auch wenn ich mit der GCL-Elite nicht immer mithalten konnte – meinen Wettbewerbsvorteil endeckte ich beim schnellen Starten, Fliegen und Packen – und das sollte sich später dann noch als strategischer Vorteil erweisen.

Als auch der letzte Aufstieg geschafft war, konnten wir uns bei wunderbarer Schweizer-Örgeli-Musik noch ein letztes Mal mit Wasser und Kuchen stärken. Dann nahmen wir den letzen Abgleiter zurück zum Landeplatz Fiesch in Angriff. Vergessen waren Schweiss, Blut und Tränen und ein kühles Getränk am Landeplatz liess uns noch mal alles geben. Positive Fussnote: Der befürchtete Föhndurchbruch liess auf sich warten und wir konnten bis zum Schluss auf sichere und perfekte Flugbedingungen vertrauen.

Im Ziel angekommen war ich nur froh, die Strapaze einmal mehr überlebt zu haben und wir beglückwünschten uns und freuen uns, dass der GCL den Club mit den zweitmeisten Teilnehmenden der Trophy 2019 stellen konnte – wäre natürlich noch schöner, wenn sich einige Leserinnen und Leser inspirieren lassen würden, und nächstes Jahr auch mit dabei sind.

Kommen wir noch zum angedeuteten Highlight des Tages: Als ich mich schon fast auf die Rückreise machen wollte – wurde ich aus heiterem Himmel zum Rollibock 2019 gekürt. Oder anders gesagt – ich habe den Chreagel von Adelboden in einem Gleitschirmwettbewerb geschlagen. Ok, fairerweise darf ich nicht unerwähnt lassen, dass bei diesem Wettbewerb der Teilnehmer mit der durchschnittlichsten Zeit gewinnt – endlich mal wird meine Durchschnittlichkeit also belohnt.

Glücklich und mit einer Trophäe mit gigantischen Ausmassen, konnte ich dann doch noch den Heimweg antreten. Ich werde wiederkommen – ich muss fast – muss ja einen Titel verteidigen!


Text: Samuel Wyss


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